Liebe Leserinnen und Leser,
in diesem Bericht möchte ich nun erzählen, was ich noch erlebt habe und wie ich für einen Weihnachtsbesuch in die Heimat gekommen bin.
Machen wir aber da weiter, wo der letzte Bericht endete, am spanischen Platz von Sevilla.
Von dort aus fuhren wir am nächsten Tag zu der Küstenstadt Cadiz. Diese liegt etwas vorgelagert auf einer Halbinsel im Meer. Wir machten einen Stadtbummel und schauten uns die Kathedrale, die engen Gassen, die Ruine, eines römischen Theaters und einen botanischen Garten an. Das Interessanteste waren die riesigen Gummibäume, welche man auf Bild 1 sehen kann. Sie hatten einen Stammdurchmesser von einigen Metern und eine gigantische Baumkrone. Auf dem Bild sehen sie, wie ich förmlich in den Wurzeln des Baumes verschwinde.
Am darauffolgenden Tag wollten wir ein letztes Mal die Chance nutzen, um im Atlantik zu surfen. Wir fuhren also weiter Richtung Süden, bis wir an einen geeigneten Surfstrand kamen (Bild 2). Auf dem dritten Bild sieht man meine unglaublich lockere Haltung auf dem Surfbrett. Zuletzt hatten mein Freund und ich den Dreh raus und wir konnten tatsächlich einige gute Wellen auf dem Surfbrett reiten.
Der nächste Tag brachte uns dann bis an die Südspitze Spaniens, nach Tarifa. Als Beweisfoto dient hier das Bild 4, welches mein Kumpel von mir gemacht hat, während ich im Kreisverkehr mit meinem Camper einige Extrarunden gedreht habe.
Auf dem fünften Bild ist die Insel zu sehen, welche südlich von Tarifa vorgelagert ist und somit der südlichste Punkt Spaniens ist. Diese war jedoch militärisch genutzt und konnte daher nicht betreten werden. Ganz im Hintergrund unter den Wolken sind dann schon die ersten Berge Afrikas zu erkennen. Was für ein gigantischer Anblick! Ich war überglücklich es tatsächlich bis dahin geschafft zu haben. Von nun an hieß es wieder zurück in Richtung Norden.
In Tarifa schliefen wir noch eine Nacht in der Nähe des Strands und machten uns am nächsten Tag auf nach Gibraltar. Gibraltar wurde 1704 während der Siesta von einer Englischen Flotte erobert. Seitdem versuchten die Spanier oftmals diese Halbinsel zurückzuerobern, was jedoch aufgrund der genialen Verteidigungsanlage nie funktionierte. Dazu später mehr.
Gegen Abend erreichten wir die Stadt und beschlossen, da Gibraltar britisches Überseegebiet ist, in einen englischen Fußballpub zu gehen. Da zu dieser Zeit ein WM-Spiel von England stattfand, machten wir uns also auf den Weg zu den Fans und schauten zusammen mit ihnen das Spiel.
Das Erste, was man sieht, wenn man die Grenze zu Gibraltar überschreitet, ist diese typische rote Telefonzelle (Bild 6).
Auf dem siebten Bild sieht man den Rock of Gibraltar am nächsten Morgen. Im Vordergrund ist die, quer zur Straße verlaufende, Start- und Landebahn zu sehen. Diese mussten wir zunächst überqueren, um zu dem Felsen zu gelangen. Am Felsen angekommen besichtigten wir die unzähligen Tunnel und Gänge, welche den Berg durchziehen und früher, wie erwähnt, zur Verteidigung dienten. Der gesamte Berg ist mit solchen Tunneln durchzogen und überall stehen Kanonen in den geheimen Räumen (Bild 8).
Ein Blick aus den Schießscharten dieser Gänge ist auf Bild 9 zu sehen. Dort sieht man auch nochmal die Start- und Landebahn von Gibraltar mit der durchquerenden Verbindungsstraße, sowie den Friedhof der Stadt.
Zusätzlich, zu den von Menschenhand angelegten Gängen, gibt es in dem Felsen auch noch eine riesige natürliche Höhle, die St. Michaels Cave. Auf Bild 10 ist das Ausmaß der Höhle zu sehen, in der sogar Konzerte und Aufführungen stattfinden. Außerdem gibt es in der Höhle gigantisch große Stalaktiten und Stalagmiten, die durch tauschende Jahre Kalkablagerung entstanden sind.
Als wir schließlich auf der anderen Seite aus dem Berg kamen, genossen wir zunächst den Blick über die Meeresenge von Gibraltar nach Afrika (Bild 11).
Plötzlich entdeckten wir eine weitere Sehenswürdigkeit, welche uns amüsierte. Die Affen von Gibraltar (Bild 12). Eine Legende besagt, dass solange es diese Affen auf dem Berg gibt, die Stadt zu England gehört. Somit werden diese Affen auch von einer Tierschutzstation gefüttert, versorgt und kontrolliert.
Als es dann am Abend langsam dämmerte, stiegen wir vom Felsen hinab und machten uns auf den Weg zum Camper, den wir auf der spanischen Seite abgestellt hatten. Unterwegs begann es auf einmal, wie aus Eimern, zu schütten und es wurde nicht weniger. Die Abflusssysteme schafften es nicht die Wassermassen zu transportieren und so standen die Straßen nach einiger Zeit unter Wasser (Bild 13). Am Auto angekommen beschlossen wir kurzerhand aufzubrechen um die Wassermassen hinter uns zu lassen und die nächste Stadt zu erreichen.
Diese war Malaga, wo wir meine Freundin vom Flughafen abholten, um mit ihr die Reise fortzusetzen. Wir erkundeten den restlichen Tag die Stadt und besuchten auch hier ein altes römisches Theater und die vielen kleinen Gassen, welche die Stadt durchkreuzten. Auf dem 14. Bild ist der Blick von dem Castillo de Gibralfaro über die Stadt und das Hafenbecken bei herrlich warmen Temperaturen zu sehen.
Die nächste Etappe der Reise war dann durch die Sierra Nevada. Lange gerade Straßen durch, gefühlt, endlose karge Landschaften waren typisch für diese Region. Auf Bild 15 sehen sie die Hochebene und ringsherum die Berge, manche davon waren sogar mit Schnee bedeckt. Eine weitere Besonderheit, welche ich so bisher auch noch nie gesehen habe, waren die Erdhäuser in den Hügeln dieser Region. Oftmals war eine Seite eines Hügels gerade abgestochen und als Hausfassade mit Türen und Fenstern ausgestattet. Der Rest blieb als staubiger Hügel unverändert. Nur an manchen Stellen ragten die Schornsteine der unterirdischen Häuser aus dem Boden.
Nachdem wir die Sierra Nevada hinter uns gelassen hatten, ging die Reise dann in sehr großen Sprüngen voran. Die nächsten beiden Bilder sind dann schon aus Valencia. Das Bild 16 ist von einem Stadttor über die Altstadt fotografiert und zeigt die kleinen verwinkelten Gassen und das Dächermeer der spanischen Stadt. Danach schlenderten wir durch die schön angelegten Gärten bis zum Naturkunde- und Kunstmuseum von Valencia (Bild 17). Die angelegten Parkanlagen mit Palmen und Wasserflächen waren einfach erstaunlich. Am Abend schauten wir dann noch den Sonnenuntergang an und setzten anschließend unsere Reise fort.
Entlang der Mittelmeerküste führte uns der Weg als nächstes nach Barcelona. Diese Stadt hatte ich allerdings schon im Februar 2022 besucht, weshalb wir uns diese nicht sehr lange anschauten. Dennoch besuchten wir das Castell de Montjuic, von wo wir einen herrlichen Blick über das funkelnde Lichtermeer der Stadt und des Hafens hatten. Am Abend fuhren wir dann einmal quer durch die Metropole und machten uns auf zur nächsten Stadt.
Diese war Marseille und wir beschlossen ebenfalls, es bei einem kurzen Besuch zu belassen. So fuhren wir auf den Hausberg der Stadt zur Notre Dame de la Garde, um diese Aussicht zu genießen (Bild 18).
Weiter ging dann die Reise an diesem Tag bis kurz vor Monaco. Bei schlechtem Wetter und bei Nacht konnten wir nur grob erahnen, wo die Stadt liegt. Als am nächsten Morgen die Wolken weggezogen waren, stellten wir fest, dass wir über den Dächern der Glücksspielstadt geschlafen haben (Bild 19). Nach dem Frühstück beschlossen wir uns diesen winzigen Stadtstaat aus der Nähe anzuschauen. Wir besuchten das weltbekannte Casino Monte Carlo, sowie den Yachthafen der Stadt. Außerdem schauten wir uns die Rennstrecke und das Schloss des Fürsten an. Überall war Prunk und Reichtum zur Schau gestellt und wir fühlten uns, als minimalistisch lebende Nomaden, wie in einer ganz anderen Welt.
Weiter fuhren wir dann nach Mailand, wo wir uns die Ladenpassagen und den Dom anschauten (Bild 20). Allerdings war das Wetter an diesem Tag so schlecht, dass wir es bevorzugten, weiter nach Verona zu fahren.
In Verona war das Wetter dann wieder angenehm, sodass wir einen Stadtbummel unternehmen konnten. Wir schauten uns die vielen kleinen verspielten Gassen an, aber am meisten gefiel mir das riesige römische Theater aus dem Jahr 30 nach Christus (Bild 21). Einfach nur erstaunlich, wie dieses Bauwerk die Jahrtausende überstanden hat und sogar heute noch für Konzerte und Aufführungen genutzt wird. Tatsächlich wäre das Theater noch größer gewesen, doch der äußere Steinbogenring wurde in den Jahrhunderten abgerissen und die Steine unter anderem als Baumaterial für die Stadtmauer und Gebäude verwendet.
Am Abend fuhren wir aus der Stadt, am Gardasee vorbei und schliefen in den bereits verschneiten Alpen.
Am vorletzten Tag unserer Reise überquerten wir den Brennerpass (Bild 22) und kamen am Abend bei Verwandten in München an. Bei ihnen erzählten wir von der Reise und übernachteten, seit Langem mal wieder, in einem richtigen Haus.
Am nächsten Morgen frühstückten wir gemeinsam und brachen dann zur letzten Etappe auf. Nonstop von München nach Chemnitz, wo wir am Nachmittag des 18. Dezembers von der Familie glücklich begrüßt und empfangen wurden. Wir freuten uns alle darüber, diese Reise ohne weitere Komplikationen, überstanden zu haben und heil zuhause angekommen zu sein (Bild 23).
Die darauffolgenden Tage habe ich dann damit verbracht, den Camper Auszuräumen, sauber zu machen und für das nächste Jahr vorzubereiten. Auch über das Jahr angesammelte behördliche Dinge habe ich erledigt und natürlich auch Weihnachten und den Jahreswechsel mit Familie und Freunden verbracht.
Welche Erweiterungen ich am Camper vorgenommen habe, und wie das neue Jahr für mich losging, erfahren Sie im nächsten Bericht.
Mit freundlichen Grüßen Tobias Uhlig.